Der Liebesschwur des Highlanders by Diana Cosby

Der Liebesschwur des Highlanders by Diana Cosby

Autor:Diana Cosby
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733768317
Herausgeber: 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg


13. KAPITEL

Marie hielt mit Colyne Schritt, der sich durch die mittlerweile dunklen Gassen schlängelte. An der nächsten Ecke blieb er stehen und warf einen Blick in den kreuzenden schmalen Weg. Nach einem Moment wandte er sich besorgt zu ihr um. Er bedeutete ihr, ihm zu folgen, und ging los.

Weiter vorne flackerte ein schwaches Licht in der trostlosen Finsternis der Gasse. Hier lauerten überall Gefahren.

Wenn nicht sogar der Tod.

Marie erschauderte. Auch wenn sie kein Risiko eingehen durfte, erkannt zu werden, konnte sie sich unmöglich von Colyne trennen und sich alleine durch diesen gefährlichen Teil der Stadt schlagen. Doch ob ihre wahre Identität herauskam, würde sie erst dann mit Sicherheit wissen, wenn sie Colynes Freund gegenüberstand. Sie biss die Zähne zusammen und musterte ihren Begleiter. Sie dachte an ihren Vater, der sie gelehrt hatte, auch in einer vermeintlich aussichtslosen Situation ihr Ziel zu erreichen. Indem er den schottischen Unabhängigkeitskampf unterstützte, hatte er sich gegen König Edward gestellt, ungeachtet der damit drohenden Gefahr eines Krieges. Wie Colyne fühlte sich auch ihr Vater vor allem der Freiheit verpflichtet.

Sie seufzte. Der mutige Schotte würde ihm fraglos gefallen, bis er erfuhr, dass sie ihm ihre Unschuld geschenkt hatte.

Und was war mit ihrem Verlobten? Marie war überzeugt, dass es Gaston de Croix nicht interessierte, ob sie unberührt war oder nicht. Doch wenn sie sich irrte und er sie aus Zorn über ihre Untreue für den Rest ihres Lebens hinter die Mauern eines Nonnenklosters verbannte? Würde er womöglich sogar Colynes Tod fordern? Eisigkalte Angst überfiel sie. Nein, sie allein würde für ihre Taten geradestehen.

Colyne zog sie in einen dunklen Winkel und blieb stehen. Dann drückte er sanft ihre Hand. „Entschuldige, dass wir durch derart viele Gassen schleichen müssen, aber das hier scheint mir der sicherste Weg zu sein.“ Er küsste sie zärtlich und sah dann erstaunt auf. „Du zitterst ja.“

„Ich bin müde.“ Das war nicht gelogen, doch bei Weitem auch nicht die ganze Wahrheit.

Seufzend strich er ihr eine Locke aus dem Gesicht. „Wir müssen weiter.“

Er ging weiter voraus. Die Tränen in Maries Augen ließen den Anblick der alten Gemäuer verschwimmen. Da sie Colyne ihre wahre Identität verschwiegen hatte, ahnte er nicht einmal, was für gefährliche Grenzen er überschritten hatte.

Als sie im schwachen Licht einer Öllampe um eine Ecke schlichen, erhaschte Colyne einen Blick auf Alesias Gesicht. Ihre Blässe bereitete ihm Sorgen. Hätte Robert Wishart nicht gesagt, dass sich unzählige Ritter des Duke of Renard in der Stadt aufhielten, hätte Colyne sein Angebot angenommen und wäre im Wagen des Bischofs zum Wirtshaus gefahren.

Nur durfte er nicht riskieren, dass man den Bischof mit ihm in Verbindung brachte. Denn dann würde der alte Mann nicht länger als wichtige Nachrichtenquelle für die Aufständischen agieren können. So richtig dies war, minderte es nicht seine Schuldgefühle, dass er keine Rücksicht auf Alesias erschöpften Zustand nehmen konnte.

In der Nähe erklang das Läuten von Glocken.

„Wohin gehen wir?“, fragte sie.

„Schau einfach nach vorne, dann siehst du es.“

In der Dunkelheit erhob sich ein beeindruckendes Bauwerk gen Himmel. Ausladende Steinbögen rahmten kunstvoll gestaltete Fenster und entfalteten eine geradezu königliche Pracht.



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